Single Sign-On (SSO) im Unternehmen: Der umfassende Praxisleitfaden
Was ist Single Sign-On (SSO)?
Single Sign-On (SSO) ist ein Verfahren zur zentralen Authentifizierung, bei dem sich Nutzer nur einmal anmelden. Danach erhalten sie Zugriff auf alle freigegebenen Web-Applikationen, Systeme und Dienste, ohne sich erneut authentifizieren zu müssen.
Die zentrale Anmeldung erfolgt über einen Identity Provider (IdP). Dieser überprüft die Zugangsdaten und stellt bei erfolgreicher Anmeldung ein vertrauenswürdiges Authentifizierungstoken aus. Die angebundenen Systeme, sogenannte Service Provider (SP), akzeptieren dieses Token und gewähren Zugriff, ohne eine eigene Passwortprüfung durchzuführen.
Technisch basiert Single Sign-On auf standardisierten Protokollen wie SAML 2.0, OAuth 2.0 oder OpenID Connect. Diese ermöglichen eine sichere und interoperable Kommunikation zwischen IdP und Service Providern. Dadurch verbessert sich die Nutzererfahrung, die Sicherheitskontrolle wird zentralisiert und der administrative Aufwand verringert sich. Beispielsweise bei der Passwortverwaltung oder der Durchsetzung einheitlicher Sicherheitsrichtlinien.
Warum ist Single Sign-On (SSO) relevant?
Mit der wachsenden Zahl digitaler Web-Applikationen – von Cloud-Diensten über mobile Apps bis zu On-Premises-Systemen – steigt die Komplexität im Identity and Access Management. Nutzer sehen sich einem unübersichtlichen Passwortdschungel gegenüber. Gleichzeitig verlieren IT-Abteilungen zunehmend die Kontrolle über Authentifizierungs- und Berechtigungsprozesse.
Single Sign-On (SSO) schafft Abhilfe und bringt sowohl technisch als auch strategisch klare Vorteile:
Bessere Nutzererfahrung durch zentrale Anmeldung
Mit Single Sign-On genügt eine einmalige Anmeldung, um auf alle freigegebenen Systeme und Web-Applikationen zuzugreifen. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese lokal, mobil oder über die Cloud bereitgestellt werden. Das steigert die Zufriedenheit der Nutzer und erhöht die Akzeptanz neuer Tools im Arbeitsalltag.
Höhere Sicherheit durch reduzierte Angriffsflächen
Weniger Anmeldungen bedeuten weniger Angriffsflächen. Passwörter müssen nicht mehr mehrfach eingegeben, gespeichert oder zurückgesetzt werden. In Kombination mit Multi-Faktor-Authentifizierung und kontextsensitiven Richtlinien verbessert sich das Sicherheitsniveau erheblich. Gleichzeitig sinkt das Risiko unsicherer Passwortpraktiken.
Weniger Aufwand für IT und Support
Weniger vergessene Passwörter führen zu weniger Support-Tickets. Die zentrale Verwaltung von Zugriffsrechten erleichtert zudem das Onboarding und Offboarding von Mitarbeitenden. IT-Abteilungen und Service Desk Organisationen profitieren von einer höheren Effizienz.
Einhaltung von Compliance- und Governance-Vorgaben
SSO zentralisiert Authentifizierungs- und Zugriffsprozesse und erleichtert die Umsetzung regulatorischer Anforderungen wie DSGVO, ISO 27001 oder branchenspezifischer Richtlinien. Alle Zugriffe können nachvollziehbar dokumentiert und bei Bedarf auditierbar ausgewertet werden.
Skalierbare und zukunftssichere Lösung
Single Sign-On bildet die Grundlage für modernes Identity and Access Management (IAM). Die Lösung lässt sich flexibel skalieren und in hybride oder Multi-Cloud-Strukturen integrieren. Besonders für Unternehmen mit wachsender Anzahl von Web-Applikationen bietet SSO einen nachhaltigen Weg zu mehr Kontrolle, Effizienz und Sicherheit.
Wie funktioniert Single Sign-On (SSO)?
Single Sign-On (SSO) ermöglicht es Nutzern, sich einmal zentral zu authentifizieren und danach auf mehrere Web-Applikationen und Systeme zuzugreifen. Doch wie genau funktioniert der technische Ablauf einer SSO-Lösung?
1. Zentrale Authentifizierung über den Identity Provider (IdP)
Der Nutzer meldet sich einmalig beim Identity Provider (IdP) an. Diese zentrale Instanz überprüft die Identität des Nutzers. Die Authentifizierung erfolgt typischerweise über Protokolle wie SAML 2.0, OAuth 2.0 oder OpenID Connect.
2. Erstellung und Verwaltung des Zugriffstokens
Nach erfolgreicher Anmeldung erstellt der IdP ein verschlüsseltes Authentifizierungstoken. Dieses enthält Informationen zur Identität und zu den Zugriffsrechten des Nutzers und wird an die gewünschten Ziel-Applikationen weitergegeben.
3. Vertrauensbeziehung zu den Service Providern
Die angebundenen Anwendungen, sogenannte Service Provider (SP), prüfen das vom IdP ausgestellte Token. Ist es gültig, gewähren sie den Zugriff – ohne dass der Nutzer ein Passwort eingeben muss.
4. Nahtloser Zugriff auf alle angebundenen Systeme
Nach der Authentifizierung kann der Nutzer alle verbundenen Systeme nutzen. Die SSO-Authentifizierung entfaltet dabei ihren vollen Nutzen: hohe Benutzerfreundlichkeit, konsistente Sitzung und geringerer Aufwand beim Passwortmanagement.
5. Zentrales Sitzungsmanagement und Single Logout
Das SSO-System verwaltet alle Sitzungen zentral. Eine Abmeldung beim IdP kann automatisch alle aktiven Sessions auf den verbundenen Systemen beenden. Das erhöht die Kontrolle und unterstützt die Sicherheitsstrategie des Unternehmens.
Beispiel: Ablauf einer SSO-Authentifizierung
- 1. Der Nutzer öffnet eine Web-Applikation.
- 2. Die Applikation erkennt, dass keine Anmeldung vorliegt, und leitet zum IdP weiter.
- 3. Der Nutzer authentifiziert sich, etwa mit Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA).
- 4. Der IdP stellt ein Token aus und sendet es zurück an die Anwendung.
- 5. Die Anwendung prüft das Token und erlaubt den Zugriff.
- 6. Beim Zugriff auf eine weitere Web-Applikation wird der Nutzer automatisch erkannt.
Was zeichnet ein echtes Single Sign-On System aus?
Es ist wichtig, den Unterschied zwischen einem echten SSO-System und Passwortmanagern klar zu verstehen. Beide werden im Alltag häufig gleichgesetzt, erfüllen jedoch völlig unterschiedliche Funktionen.
Passwortmanager speichern Anmeldeinformationen für verschiedene Web-Applikationen. Nutzer verwenden dabei denselben Benutzernamen und dasselbe Passwort, müssen diese jedoch bei jeder Anwendung manuell eingeben. Zwischen den Web-Applikationen und dem Passworttresor besteht keine direkte Vertrauensbeziehung.
Ein echtes SSO-System funktioniert anders. Die Anmeldung erfolgt einmal zentral, typischerweise über ein SSO-Portal, auch Anmeldeportal genannt. Danach haben Nutzer nahtlosen Zugriff auf alle freigegebenen Web-Applikationen und Webdienste, ohne sich erneut anmelden zu müssen. Diese nahtlose SSO-Authentifizierung gilt sowohl für cloudbasierte als auch für lokale Anwendungen. Das zentrale SSO-Portal stellt sicher, dass Authentifizierung und Autorisierung systemübergreifend funktionieren.
Externe Identitätsanbieter als Schlüssel zur vertrauenswürdigen Identität
Externe Identitätsanbieter (IdPs) spielen in modernen Single Sign-On Architekturen eine zentrale Rolle. Sie ermöglichen den Zugriff auf standardisierte und vertrauenswürdige Identitäten, ohne dass Unternehmen die Authentifizierungsprozesse selbst betreiben müssen. Besonders in föderierten, sektorenübergreifenden oder öffentlich-rechtlichen IT-Umgebungen bieten externe IdPs eine skalierbare und sichere Lösung für zentrale Authentifizierung.
Standardisierte Authentifizierung ohne internen Aufwand
Durch die Auslagerung an zertifizierte Anbieter sinkt der Integrationsaufwand erheblich. Gleichzeitig steigt die Nutzerfreundlichkeit, und regulatorische Anforderungen lassen sich einfacher erfüllen. Über standardisierte Protokolle wie OpenID Connect oder SAML 2.0 werden externe IdPs nahtlos in bestehende SSO-Infrastrukturen eingebunden. Sensible Identitätsdaten müssen dabei nicht lokal gespeichert werden.
Praxisbeispiel AGOV
Ein Beispiel aus der Praxis ist AGOV – die Föderationsinfrastruktur des Bundes. Sie ermöglicht Behörden und Institutionen eine interoperable und rechtssichere Authentifizierung. Auch in der Privatwirtschaft setzen Unternehmen zunehmend auf externe IdPs, etwa zur Einbindung nationaler oder branchenspezifischer Identitätslösungen.
Beitrag zur sicheren IAM Architektur
Externe Identitätsanbieter vereinheitlichen Zugriffsprozesse, entlasten IT-Abteilungen und erhöhen das Sicherheitsniveau nachhaltig. Wer eine zukunftsfähige IAM Architektur anstrebt, sollte externe IdPs als festen Bestandteil der SSO-Strategie berücksichtigen – technisch, organisatorisch und regulatorisch.
5 Risiken und Herausforderungen bei SSO
Single Sign-On (SSO) bringt viele Vorteile. Gleichzeitig gibt es spezifische Risiken, die bei der Einführung und im laufenden Betrieb berücksichtigt werden müssen. Wer sich frühzeitig mit diesen Herausforderungen auseinandersetzt, schafft eine stabile, sichere und datenschutzkonforme Authentifizierungslandschaft.
1. Ausfallrisiko durch zentralen Identity Provider
Der zentrale Identity Provider (IdP) ist das Herzstück eines SSO-Systems. Fällt dieser aus, verlieren alle angebundenen Web-Applikationen die Fähigkeit zur Authentifizierung. In diesem Fall ist kein Zugriff mehr möglich. Deshalb sind Hochverfügbarkeit, Redundanz und ein zuverlässiges Failover-Konzept zwingend erforderlich.
2. Komplexe Integration bestehender Systeme
Die Anbindung verschiedener Web-Applikationen, insbesondere von Legacy-Systemen, kann technisch anspruchsvoll sein. Unterschiedliche Authentifizierungsprotokolle wie SAML, OAuth oder OpenID Connect sowie fehlende Schnittstellen erfordern individuelle Lösungen und fundiertes technisches Know-how.
3. Fehlkonfigurationen und falsche Berechtigungen
Ein SSO-System funktioniert nur dann sicher, wenn Konfiguration und Rollenmodell sorgfältig umgesetzt sind. Unklare Berechtigungen oder fehlerhafte Einstellungen können dazu führen, dass unbefugte Nutzer Zugriff auf sensible Daten erhalten. Eine sichere Systemarchitektur sowie regelmässige Prüfungen sind unerlässlich.
4. Abhängigkeit vom gewählten Identity Provider
Ein SSO-System macht das Unternehmen abhängig vom gewählten Identity Provider. Wird dieser nicht aktiv weiterentwickelt oder genügt er nicht mehr den Sicherheitsanforderungen, entstehen langfristige Risiken. Deshalb sollte der Anbieter regelmässig evaluiert und bei Bedarf ersetzt werden können.
5. Datenschutz und rechtliche Vorgaben in der Schweiz
Die zentrale Anmeldung im SSO-System erfasst umfassende Nutzerdaten und Protokolle. Diese unterliegen dem revidierten Schweizer Datenschutzgesetz. Seit September 2023 gelten strengere Vorgaben zu Transparenz, Zweckbindung, Datensicherheit und Betroffenenrechten. Zusätzlich ist auf den Speicherort zu achten: Personenbezogene Daten sollten möglichst in der Schweiz oder innerhalb der EU verarbeitet werden. Anbieter mit Serverstandorten in Drittstaaten müssen besonders kritisch geprüft werden.
Level of Trust: Sicherheit durch abgestufte Vertrauensniveaus
Der Level of Trust (LoT) beschreibt das technisch messbare Vertrauensniveau einer Nutzeridentität im Rahmen der Authentifizierung. In föderierten Single Sign-On (SSO) Architekturen bildet der LoT die Grundlage für risikobasierte Zugriffskontrollen und differenzierte Autorisierung.
Zwei Bewertungskriterien: QoA und QoR
Der Level of Trust ergibt sich aus zwei Hauptdimensionen:
Quality of Authentication (QoA) bewertet die Sicherheit des verwendeten Authentifizierungsverfahrens. Dazu gehören Passwörter, Zertifikate, Hardware-Token oder biometrische Merkmale. Weitere Einflussfaktoren sind die Multi-Faktor-Authentifizierung, die Absicherung des Kommunikationskanals sowie die Gerätesicherheit.
Quality of Registration (QoR) beschreibt die Vertrauenswürdigkeit des Identitätsnachweises bei der Kontoerstellung. Entscheidend ist dabei, wie zuverlässig und nachvollziehbar die Identität des Nutzers überprüft wurde. Verfahren reichen von Selbstregistrierung über Video-Identifikation bis zur Prüfung von AHV-Nummern oder einem physischen Behördenkontakt.
Technische Umsetzung in SSO-Infrastrukturen
QoA und QoR ergeben gemeinsam ein konsistentes Vertrauensniveau. Dieses kann über standardisierte Token-Attribute wie «acr» oder «LoA» (Level of Assurance) in OpenID Connect oder SAML an die Service Provider übermittelt werden. Diese steuern den Zugriff je nach Vertrauensstufe, zum Beispiel durch gestaffelte Autorisierung, adaptive MFA oder Einschränkungen bei besonders sensiblen Funktionen.
Praktische Anwendung differenzierter Zugriffskontrolle
Ein Nutzer mit hoher QoR, zum Beispiel durch persönliche Identitätsprüfung, und starker QoA, etwa durch MFA mit FIDO2-Token, erhält Zugriff auf besonders schützenswerte Web-Applikationen wie Patientendossiers oder Finanzportale. Bei niedrigerem Level of Trust – etwa bei einfacher Selbstregistrierung und Passwort-Login – ist der Zugriff auf niedrig priorisierte Dienste beschränkt.
LoT als Baustein moderner IAM Lösungen
Die konsequente Modellierung und Umsetzung von Vertrauensniveaus ist ein zentrales Element moderner Identity an Access Management Lösungen wie die CoreOne Suite von ITSENSE. Sie unterstützt die Skalierbarkeit und Interoperabilität von SSO-Architekturen und erfüllt gleichzeitig die Anforderungen an Compliance, insbesondere in regulierten Branchen wie Gesundheitswesen, Verwaltung oder Finanzwirtschaft.
OpenID Connect: Das moderne Protokoll für SSO
OpenID Connect (OIDC) ist ein etablierter Standard für Authentifizierung und Single Sign-On (SSO). Er baut auf dem Framework von OAuth 2.0 auf und ermöglicht die sichere Übermittlung von Identitätsinformationen. Gleichzeitig lässt sich OIDC flexibel in Web-Applikationen, mobile Anwendungen und APIs integrieren.
Vorteile von OpenID Connect:
Standardisiert und interoperabel
OpenID Connect wird von zahlreichen Identity Providern, Plattformen und Web-Applikationen weltweit unterstützt. Diese breite Akzeptanz stellt sicher, dass sich OIDC in bestehende IT-Landschaften zuverlässig und herstellerunabhängig integrieren lässt.
Sicherheit durch tokenbasierte Verfahren
Das Protokoll verwendet JSON Web Tokens (JWT), die kryptografisch signiert und bei Bedarf verschlüsselt werden können. Diese Token enthalten Identitäts- und Berechtigungsinformationen und ermöglichen eine sichere und effiziente Kommunikation zwischen Systemen.
Flexibilität für unterschiedliche Architekturen
OIDC unterstützt verschiedene Authentifizierungsflüsse. Diese sogenannten Flows lassen sich je nach Anwendungskontext und Sicherheitsanforderung gezielt einsetzen. Damit eignet sich das Protokoll für klassische Web-Applikationen, mobile Apps und serverseitige API-Kommunikation.
Erweiterbar für individuelle Anforderungen
Durch optionale Claims und Parameter wie acr_value kann OpenID Connect an spezifische Compliance-Vorgaben angepasst werden. Unternehmen erhalten damit ein flexibles Werkzeug zur Umsetzung von abgestuften Sicherheits- und Vertrauensniveaus.
Übersicht gängiger OIDC-Flows
OpenID Connect unterstützt unterschiedliche Flows, die je nach Nutzungsszenario und Schutzbedarf zum Einsatz kommen. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Authentifizierungsflüsse, ihren Nutzen sowie typische Einsatzbereiche im Überblick:
7 Best Practices für die Einführung von SSO
Die Einführung von Single Sign-On (SSO) ist ein strategisch wichtiger Schritt im Identity and Access Management. Damit du den vollen Nutzen ausschöpfst und Risiken wirksam begrenzt, solltest du zentrale Erfolgsfaktoren beachten.
1. Klare Zielsetzung und präzise Anforderungsanalyse
Definiere vor Projektbeginn, welche Systeme, Web-Applikationen und Nutzergruppen eingebunden werden sollen. Lege Sicherheitsanforderungen fest und prüfe technische Abhängigkeiten. Eine fundierte Analyse bildet die Basis für eine realistische Planung und eine effektive Umsetzung.
2. Auswahl eines passenden Identity Providers
Wähle einen Identity Provider (IdP), der zu deiner Systemlandschaft passt, skalierbar ist und die Anforderungen an Datenschutz und Compliance erfüllt. Achte auf hohe Verfügbarkeit, umfassende Sicherheitsfunktionen und Unterstützung der relevanten SSO-Protokolle wie OpenID Connect oder SAML.
3. Integration von Sicherheitsmechanismen
Kombiniere deine SSO Authentication mit zusätzlichen Schutzmassnahmen. Dazu gehören Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA), rollenbasierte Zugriffskontrollen (RBAC) und kontinuierliches Monitoring. Diese Massnahmen reduzieren das Risiko unbefugter Zugriffe und stärken das Sicherheitsniveau nachhaltig.
4. Schrittweise Einführung und sorgfältiges Testing
Führe SSO zunächst in einem begrenzten Anwendungsbereich ein. Ein Pilotprojekt mit ausgewählten Nutzergruppen hilft dir, technische Probleme frühzeitig zu erkennen. Umfassende Tests stellen sicher, dass alle angebundenen Web-Applikationen stabil, sicher und interoperabel funktionieren.
5. Verbindliche Richtlinien und gezielte Schulungen
Erstelle klare Richtlinien für den Zugriff über das SSO-Portal. Kommuniziere die Änderungen offen und verständlich. Schaffe Akzeptanz durch praxisnahe Schulungen für deine Mitarbeitenden und Administratoren – das reduziert auch den Supportaufwand.
6. Regelmässige Überprüfung und laufende Wartung
Dein SSO-System muss kontinuierlich gepflegt werden. Überprüfe regelmässig die Konfiguration, halte deine Softwarekomponenten aktuell und passe Berechtigungen an organisatorische Veränderungen an. Nur so bleibt deine Lösung sicher und leistungsfähig.
7. Datenschutz und Compliance aktiv gestalten
Beziehe von Anfang an die Vorgaben des revidierten Schweizer Datenschutzgesetzes (DSG) in deine Planung ein. Setze auf Prinzipien wie Privacy by Design und Privacy by Default. Sorge dafür, dass alle Authentifizierungsprozesse nachvollziehbar protokolliert werden und du die Betroffenenrechte jederzeit wahren kannst.
6 Praxisbeispiele: Erfolgsfaktoren für Single Sign-On aus realen Projekten
Die Einführung von Single Sign-On (SSO) erfordert nicht nur technisches Know-how, sondern vor allem eine vorausschauende Planung, enge Zusammenarbeit und laufende Optimierung. Die Erfahrungen aus realen Projekten zeigen, welche Faktoren über den nachhaltigen Erfolg entscheiden.
1. Frühzeitige Einbindung aller relevanten Stakeholder
Erfolgreiche Projekte integrieren IT-Verantwortliche, Datenschutzbeauftragte, Fachabteilungen und Endnutzer bereits in der Konzeptionsphase. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit sorgt für realistische Anforderungen, fördert die Akzeptanz und identifiziert potenzielle Hindernisse frühzeitig.
2. Iterative Umsetzung mit definierten Pilotphasen
Ein schrittweiser Rollout mit ausgewählten Nutzergruppen und Web-Applikationen hat sich bewährt. Diese Vorgehensweise hilft, technische Herausforderungen gezielt zu beheben, Schulungsbedarf zu erkennen und die Einführung effizient zu steuern.
3. Flexible Integration in heterogene Systemlandschaften
SSO-Projekte, die unterschiedliche Authentifizierungsstandards wie SAML, OAuth oder OpenID Connect unterstützen, erzielen eine hohe Abdeckung – auch bei Legacy-Systemen. Die Wahl eines passenden Identity Providers mit breiter Protokollunterstützung ist dabei entscheidend.
4. Sicherheit und Compliance als zentrales Prinzip
Ein durchgängiges Sicherheitskonzept bildet das Rückgrat jeder SSO-Lösung. Erfolgreiche Unternehmen setzen auf Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA), rollenbasierte Zugriffskontrollen und DSG-konforme Datenschutzrichtlinien. Regelmässige Audits und Monitoring sichern den Betrieb langfristig ab.
5. Transparente Kommunikation und praxisnahe Schulungen
Nutzerfreundlichkeit ist ein zentraler Erfolgsfaktor. Projekte, die klar kommunizieren und zielgerichtete Schulungen anbieten, erhöhen die Akzeptanz und reduzieren Supportaufwand. Das gilt insbesondere bei der Einführung eines neuen SSO Portals oder veränderter Anmeldeprozesse.
6. Laufende Betreuung und kontinuierliche Verbesserung
Ein funktionierendes SSO-System erfordert laufenden Support, regelmässige Updates und die Anpassung an veränderte Anforderungen. Unternehmen mit langfristigem Betriebskonzept stellen sicher, dass Sicherheit, Skalierbarkeit und Nutzerfreundlichkeit dauerhaft erhalten bleiben.
Häufige Fehler bei der Einführung von Single Sign-on und wie du diese vermeidest
Single Sign-On (SSO) bietet viele Vorteile. Doch wenn zentrale Punkte übersehen werden, kann das Projekt schnell ins Stocken geraten. Die folgenden Praxisbeispiele zeigen, worauf es ankommt und wie du typische Fallstricke von Anfang an umgehst:
Fehlende Zieldefinition und unklare Systemlandschaft
Ohne klar definierte Anforderungen und Zielsysteme wird die Umsetzung schnell unübersichtlich. Eine fehlende Strategie führt zu inkonsistenten Zugriffsrechten, Verzögerungen und zusätzlichem Aufwand bei der Integration.
Empfohlene Massnahme:
Erarbeite ein klares Zielbild. Binde die IT und alle relevanten Fachbereiche frühzeitig ein. Dokumentiere verbindlich, welche Web-Applikationen du über SSO Authentication einbinden willst.
Geringe Nutzerakzeptanz durch unzureichende Kommunikation
Wenn Anwender das neue SSO-System nicht verstehen oder nicht wissen, welchen Nutzen es bringt, entstehen Unsicherheit und Widerstand. Die Folge: mehr Supportaufwand und geringere Nutzung.
Empfohlene Massnahme:
Informiere die Nutzer rechtzeitig über die Änderungen im Anmeldeprozess. Biete einfache Schulungen an und stelle klare Anleitungen für das SSO-Portal zur Verfügung.
Sicherheitsaspekte werden vernachlässigt
Ohne durchdachte Sicherheitsmechanismen verliert SSO seine Schutzwirkung. Fehlende Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) oder unklare Rollenmodelle erhöhen das Risiko unbefugter Zugriffe.
Empfohlene Massnahme:
Setze von Anfang an auf MFA, rollenbasierte Zugriffskontrollen (RBAC) und regelmässige Prüfungen. Nutze etablierte Standards wie OpenID Connect oder SAML für eine sichere Single Sign-On Authentication.
Komplexität der technischen Integration wird unterschätzt
Besonders bei älteren oder individuell entwickelten Systemen kann die Integration aufwändig sein. Fehlende Schnittstellen oder inkompatible Protokolle erschweren den laufenden Betrieb.
Empfohlene Massnahme:
Plane genügend Zeit für Tests und Fehleranalysen ein. Nutze flexible Identity Provider, die unterschiedliche Systeme unterstützen, und hol dir bei Bedarf externe Expertise dazu.
Keine Absicherung des Identity Providers
Der Identity Provider (IdP) ist das Herzstück des SSO-Systems. Ein Ausfall kann den Zugriff auf alle Web-Applikationen blockieren – mit direkten Auswirkungen auf den Betrieb.
Empfohlene Massnahme:
Sorge für Hochverfügbarkeit durch Redundanz und ein durchdachtes Notfallkonzept. Nur so bleibt dein Zugriff dauerhaft gesichert.
Datenschutzanforderungen werden nicht berücksichtigt
Im SSO-System werden zentrale Nutzerdaten und Sitzungsinformationen verarbeitet und unterliegen damit dem Schweizer DSG oder der EU-DSGVO. Bei Verstössen drohen Sanktionen und Vertrauensverluste.
Empfohlene Massnahme:
Plane Datenschutz von Anfang an mit ein. Achte auf die Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben. Dokumentiere Zugriffe nachvollziehbar und ermögliche die Ausübung von Betroffenenrechten.
Die Schweizer Antwort auf sicheres und komfortables Single Sign-On
Nach der Betrachtung technischer Grundlagen, Sicherheitsaspekte und bewährter Vorgehensweisen stellt sich die Frage, welche Single Sign-On Lösung den spezifischen Anforderungen von Schweizer Unternehmen am besten gerecht wird.
Die CoreOne Identity Plattform von ITSENSE erfüllt diese Anforderungen mit einem klaren Fokus auf Sicherheit, Datenschutz und Benutzerfreundlichkeit. Die Plattform bietet eine zentrale, hochverfügbare Infrastruktur für SSO Authentication, die sich flexibel in bestehende Systemlandschaften integrieren lässt – von lokalen Applikationen bis hin zu hybriden oder cloudbasierten Umgebungen.
Unternehmen profitieren von:
- einer zentralen Anmeldung über ein SSO-Portal
- der Integration gängiger Authentifizierungsprotokolle wie OpenID Connect oder SAML
- Sicherheitsfunktionen wie Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) und rollenbasiertem Zugriff
- einer hohen Datenhoheit durch Hosting in der Schweiz und der EU
Die CoreOne Identity Plattform reduziert den administrativen Aufwand, verbessert die Benutzerfreundlichkeit und erfüllt gleichzeitig die Anforderungen des revidierten Schweizer Datenschutzgesetzes. Damit bietet sie eine langfristig tragfähige Grundlage für ein modernes, vertrauenswürdiges Identity and Access Management (IAM).
Häufig gestellte Fragen
Single Sign-On (SSO) ist ein Authentifizierungsverfahren, bei dem sich Nutzer nur einmal anmelden müssen, um Zugriff auf mehrere Systeme und Web-Applikationen zu erhalten. Das erhöht die Nutzerfreundlichkeit und reduziert die Zahl an notwendigen Logins im Arbeitsalltag.
SSO reduziert den administrativen Aufwand, verbessert die Nutzererfahrung und erhöht die Sicherheit. Unternehmen profitieren unter anderem von weniger Support-Tickets, besserer Einhaltung von Compliance-Vorgaben und einem effizienteren Zugriff auf cloudbasierte sowie lokale Systeme.
Typische Herausforderungen betreffen die technische Integration, das Sitzungsmanagement, die Wahl eines geeigneten IdP sowie Datenschutz- und Compliance-Vorgaben. Eine fundierte Planung und erprobte Best Practices helfen, Risiken zu minimieren.
Ein Passwortmanager speichert verschiedene Zugangsdaten, die manuell bei jeder Anwendung eingegeben werden müssen. SSO hingegen authentifiziert Nutzer einmal zentral und ermöglicht danach den automatischen Zugriff auf alle freigegebenen Web-Applikationen, ohne erneute Anmeldung.
Gängige Protokolle sind OpenID Connect, SAML 2.0 und OAuth 2.0. Sie ermöglichen eine standardisierte Kommunikation zwischen dem Identity Provider und den Service Providern und sind essenziell für eine sichere Integration in bestehende Systemlandschaften.
Ja, viele moderne SSO-Lösungen lassen sich über Protokolle wie SAML oder OpenID Connect auch mit Legacy-Systemen oder lokalen Applikationen verbinden. Dafür sind oft Schnittstellenanpassungen oder Middleware-Komponenten notwendig.